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Lutterkopf/Durakopf:
Eine schöne Rundwanderung mit Dolomitenblick
Lutterkopf/Durakopf Abbildung 1
Abb. 1

Nördlich hoch über dem Südtiroler Pustertal liegt oberhalb der beiden Orte Welsberg und Taisten zwischen dem Antholzertal im Westen und dem Gsiesertal im Osten das Gebiet des nachfolgenden Wandertipps (Abb. 1). Dieser führt von den beiden Parkplätzen (1.625 m), die ein paar Hm über dem GH Mudler (1.584 m) – von dem man bereits einen sensationellen Dolomitenblick genießt und zu dem ein Linienbus fährt – liegen, zuerst auf den Lutterkopf (2.145 m) und dann weiter zum Durakopf (2.275 m). Absteigen werden wir dann vorbei an der bewirtschafteten Taistner Vorderalm (2.012 m) auf dem Taistner Almweg, einer breiten Forststraße. Highlight dieser schönen, mittellangen Rundwanderung ist der Blick zu den südlich gelegenen Dolomiten. Aber auch zahlreiche andere Gebirgsgruppen der Umgebung sind unterwegs zu bewundern.

Wir starten unsere Wanderung auf der zwischen den beiden Parkplätzen (Abb. 2) links Richtung Westen beginnenden Forststraße. Nach ungefähr 5 Minuten zweigt rechts ein breiter, markierter Waldweg ab, auf dem man etwas steiler aufsteigt. 5 Minuten später hält man sich links und wandert weitere 5 Minuten, bis man die vorher verlassene Forststraße wieder quert. Nun geht es um vieles steiler und auch steiniger noch einige Zeit Richtung Nordwesten, bevor sich unser Weg mit einer Serpentine Richtung Nordosten wendet. Das folgende Wegstück ist nicht mehr so steil, führt aber über viele Baumwurzeln. Nach rund 20 Minuten von der letzten Forststraßen-Querung wird diese nochmals – leicht nach links versetzt – von uns gequert. Nicht allzu steil geht es weiter aufwärts, bis wir bei einer scharfen Rechtswendung, etwa bei 2.000 m, eine Geländeschulter erreichen. Von hier erblicken wir erstmals Richtung Norden die zu den Hohen Tauern zählende Rieserfernergruppe (Abb. 3) mit dem mächtigen Hochgall (3.436 m), Richtung Westen (Abb. 4) den Rammelstein (2.483 m) und links davon den Hochnall (2.337 m). Unser Steig wird wieder um einiges steiler und führt nun Richtung Osten im Waldgelände weiter aufwärts. Dabei muss man ein wenig aufpassen, denn in diesem Bereich verlaufen zwei markierte Steige parallel. Nach der Überwindung einer Mini-Steilstufe im „Zickzack“-Verlauf geht es weiterhin sehr steil hinauf. Anschließend gelangen wir ins offene Gelände (Abb. 5), in dem wir mit wenigen Schritten gemütlich ansteigend zum Gipfelkreuz des Lutterkopfs (Abb. 6) wandern. Für den bisherigen – teilweise recht steilen – Aufstieg haben wir vom Ausgangspunkt ca. 1½–1¾ Stunden benötigt.

Obwohl der Gipfel des Lutterkopfs nur knapp oberhalb der Waldgrenze liegt, genießt man von hier eine prächtige Aussicht. Vor allem der Blick Richtung Süden (Abb. 7) zu den felsigen Sextner Dolomiten lässt uns staunen. Im Norden (Abb. 8) sind nun die meisten Gipfel der Rieserfernergruppe zu sehen. Im Südwesten (Abb. 9) blickt man weit in den westlichen Teil des Pustertals, im Hintergrund reicht der Blick bis zu den Ötztaler Alpen und zur Ortlergruppe. Und schlussendlich überblickt man Richtung Osten (Abb. 10) sehr schön unseren weiteren Wanderweg zum Durakopf.

Um zu diesem zu gelangen, steigen wir in wenigen Minuten in einen Wiesensattel ab, um von diesem die vor uns stehende, unbenannte Erhebung (2.203 m, Abb. 11) rechts vom Gipfel zu umgehen. Zuerst geht es auf einem gut begehbaren, aber teilweise schmalen Steig leicht aufwärts, dann weiter in einem ständigen leichten Auf und Ab, bis wir knapp hinter dem höchsten Punkt zu einem Bergkamm gelangen. Von diesem sieht man sehr schön den nordöstlich von uns befindlichen Amperspitz (2.687 m, Abb. 12). Auf dem Kammsteig geht es nun – immer wieder mit kleinen Gegensteigungen – abwärts zu einer Weggabelung am westlichen Beginn einer Hochalm. Rechts könnte man sehr steil zur Taistner Vorderalm absteigen, wir aber nehmen geradeaus den finalen Gipfelanstieg (Abb. 13) auf den Durakopf in Angriff. Im offenen Gelände geht es zuerst noch nicht allzu steil auf eine Geländeschulter und von dieser – immer steiler werdend – in Serpentinen hinauf auf unseren zweiten Gipfel. Beim Aufstieg helfen viele künstliche Stufen. Nach rund 1,0–1¼ Stunden vom Lutterkopf bzw. 2¾–3,0 Stunden vom Ausgangspunkt steht man dann vor dem Gipfelkreuz des Durakopfs (Abb. 14). Auf einigen Plänen und in so mancher Wanderbeschreibung wird dieser auch als „Salomon“ bezeichnet.

Auch von hier hat man einen eindrucksvollen Blick zu den Dolomiten im Süden (Abb. 15) und zur Rieserfernergruppe im Nordwesten (Abb. 16). Im Nordosten (Abb. 17) zieht ein Graskamm vom Amperspitz über den Frisiberg (2.569 m) zum Million (2.433 m). Richtung Westen (Abb. 18) überblickt man sehr schön unseren Weg vom Lutterkopf hierher, dahinter ist auch ein berühmter Skiberg, der Kronplatz (2.275 m), gut zu sehen. Wir setzen unsere Rundwanderung Richtung Südosten (Abb. 19) mit Blick zum benachbarten Rudlhorn (2.448 m) – bzw. zum Eisatz (2.493 m) östlich (links) von diesem – fort. Kurz eben, geht es nun auf einem breiten, gut präparierten und mit künstlichen Stufen entschärften Sandweg sehr steil abwärts, bis wir nach rund 10 Minuten zu einer Wegkreuzung kommen: Geradeaus könnte man von hier das Rudlhorn besteigen. Wir aber biegen rechts in einen breiten Sandweg ein, auf dem es jetzt rund 5 Minuten Richtung Westen abwärts geht. Dabei sieht man rechts vom Weg Richtung Norden (Abb. 20) nochmals den Gipfel des Durakopfs und unseren bisherigen steilen Abstiegsweg. Kurz nach einem Felsbrocken links neben dem Weg quert dieser über eine Brücke den Taistner Bach. Entweder etwas länger weiter auf dem breiten Sandweg oder noch vor der Brücke rechts auf einen unmarkierten Wiesenpfad abbiegend kann man nun zur Taistner Vorderalm absteigen. Wir entscheiden uns für den Wiesenpfad, der stets rechts neben dem Bach nicht allzu steil über Wiesengelände (Abb. 21) abwärtsführt. Nach rund 40–45 Minuten vom Gipfel des Durakopfs gelangen wir zur Hütte auf der Taistner Vorderalm (Abb. 22).

Auf einer Forststraße – dem Taistner Almweg – geht es zu Beginn mit Serpentinen, die von Ortskundigen auf einem direkt verlaufenden Weg abgekürzt werden können, abwärts. Dann wandert man – ungefähr auf dem halben Weg vorbei an einer Hütte und immer wieder bei Lichtungen mit schönen Blicken zu den Dolomiten (Abb. 23) und einmal retour zum Rudlhorn (Abb. 24) – entlang der Südhänge des Lutterkopfs Richtung Südwesten, bis man nach etwa 55–60 Minuten von der Taistner Vorderalm bzw. ungefähr 1½–1¾ Stunden vom Durakopf wieder den Ausgangspunkt erreicht.

Wir empfehlen nach dieser schönen Rundtour noch den Besuch des GH Mudler (Abb. 25), zu dem man am besten zu Fuß in weniger als 5 Minuten mit einem letzten Dolomitenblick (Abb. 26) absteigt. Dort gibt es auch eine Bushaltestelle.

HM/Zeit:
Von den Parkplätzen oberhalb des GH Mudler zuerst auf den Lutterkopf und dann weiter auf den Durakopf mit zahlreichen Gegensteigungen zwischen den beiden Gipfeln knapp 750 Hm in etwa 2¾–3,0 Stunden (Aufstieg) bzw. vorbei an der Taistner Vorderalm in ungefähr 1½–1¾ Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
Mai–Mitte Oktober
Anforderungen:
Technisch einfache Tour meist auf Forststraßen, breiten Wegen und gut begehbaren Steigen und Wiesenpfaden mit teilweise recht steilem Aufstieg auf den Lutterkopf bzw. Abstieg zu Beginn vom Gipfel des Durakopfs.
Highlights:
Fantastischer Rundblick von den beiden Gipfeln zu den Dolomiten und zur Rieserfernergruppe sowie weiteren Berggruppen der Umgebung; großflächiges Almgebiet im Bereich der Taistner Vorderalm
Anfahrt:
Von Osttirol (Lienz) über Silian über die B 100 zur österreichisch-italienischen Grenze, weiter auf der italienischen Staatsstraße SS 49 über Toblach bis Welsberg-West fahren. Von Nordtirol (Innsbruck) über die Brenner-Autobahn (A 13/A 22) und die österreichisch-italienische Grenze bis zur Abfahrt Brixen und dort auf der italienischen Staatsstraße SS 49 über Bruneck bis Welsberg-West fahren. Auf der SP 46 kurz nach dem Ortsbeginn von Welsberg zuerst links ins Gsiesertal und dann wieder links nach Taisten abbiegen. In dessen Ortsmitte links halten und kurz nach dem Hotel Alpen Tesitin rechts abbiegen und ca. 3,0 km auf einer asphaltierten Bergstraße bis zum GH Mudler fahren. Etwa 0,3 km danach erreicht man den ersten der beiden Parkplätze. Zum GH Mudler kann man von Welsberg auch mit einem Linienbus fahren.
Einkehr:
GH Mudler beim Ausgangspunkt, Taistner Vorderalm
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 12°05'06''/46°47'01''
Rechtswert (UTM): 277427 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5185320 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/3107
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