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Betbühel/Zeller Staritzen:
Gemütliche Wanderung in ein wenig besuchtes Almgebiet
Betbühel/Zeller Staritzen Abbildung 1
Abb. 1

Die im Norden der Hochschwab-Region gelegene Zeller Staritzen teilt sich in einen etwas höheren Westteil mit dem Zinken (1.619 m) und der nur kurze Zeit im Sommer bewirtschafteten Halterhütte Hintere Staritzen und in einen Ostteil, auf den der nachfolgende Wandertipp führt. Über eine durchgehend ausgebaute Forststraße gelangt man durch das teilweise recht enge und von imposanten Felswänden flankierte Türntal zu ausgedehnten Almböden und zur Sennhütte Vordere Staritzen. Teilweise weglos kann man dann noch über Wiesen zum höchsten Punkt der Vorderen Staritzen, zum Betbühel (1.503 m, Abb. 1), aufsteigen. Selbst an schönen Wochenendtagen kann es passieren, dass man kaum einer Menschenseele begegnet. Oft hat man die wunderbare landschaftliche Umgebung für sich allein!

Ausgangspunkt unserer Wanderung ist der Parkplatz (ca. 850 m) unterhalb einer Schottergrube zwischen den beiden Forststraßen (Winter- bzw. Sommerstraße), auf denen man durch das Ramertal zum Kastenriegel fahren kann, der ein beliebter Ausgangspunkt für Touren auf den Zinken ist. Mit Blick zur Vorderen Staritzen (Abb. 2) wandern wir auf dem Mariazeller Gründerweg zunächst auf der Forststraße kaum ansteigend Richtung Norden die rund 300 m bis zur Abzweigung, bei der links die Winterstraße zum Kastenriegel führt. Geradeaus weiter kommen wir in kürzester Zeit zur nächsten Abzweigung, bei der wir den Mariazeller Gründerweg verlassen und uns links Richtung Westen halten. Mit einer langgezogenen S-Kurve betreten wir das Türntal und erblicken sofort dessen felsigen Charakter (Abb. 3). Mäßig ansteigend geht es nun zu einer Jagdhütte (ca. 970 m, Abb. 4), bei der wir nach ca. 30–35 Minuten vom Ausgangspunkt etwas unterhalb vorbeiwandern.

Zunehmend wird das Tal enger und die Forststraße steiler. Grandiose Felsformationen (Abb. 5) – speziell an der Südseite des Türntals unterhalb des Peterlsteins (1.302 m) und des Türnachs (1.487 m) – begleiten unseren weiteren Aufstieg. Nach einer ersten Serpentine folgt nach nicht allzu langer Zeit eine zweite. Hier kann man am Ende der Rechtskurve links die Forststraße verlassen und steil auf dem ehemaligen Forstweg den Aufstieg etwas abkürzen. Dazu gleich eine Warnung: Die erste Abzweigung links am Beginn der Rechtskurve der Forststraße führt eben zu einem oft ausgetrockneten Bachbett. Nur Wagemutige sollten versuchen, in diesem – parallel zur Forststraße und zum Forstweg – aufzusteigen, obwohl das Bachbett an manchen Stellen Wegcharakter besitzt. Das ändert sich aber immer wieder und sehr steile, steinige und sogar felsige Passagen müssen bewältigt werden! Wir benützen daher den Forstweg, der nach etwa 15 Minuten immer steiler werdend unterhalb einer Felswand (Abb. 6) erneut in die Forststraße mündet, in die wir links einbiegen. Auf dieser – weiterhin Richtung Westen – steil aufsteigend, gelangen wir am oberen Ende des Türntals zur nächsten Serpentine. Kurz vor dieser kann man – rechts von der Forststraße abzweigend – auf dem alten Forstweg den Aufstieg ein weiteres Mal etwas abkürzen.

Bei einem an einem Baum befestigten Heiligenbild (ca. 1.290 m, Abb. 7), zu dem wir vom Ausgangspunkt nach ungefähr 1¼–1½ Stunden gelangen, mündet der Forstweg nach kurzer Zeit wieder in die Forststraße. Wir setzen nun unsere Wanderung auf dieser Richtung Norden fort – links Richtung Westen zweigt ein Steig ab, der durch den Saugraben zum Westteil der Zeller Staritzen führt. Nach ein paar steileren Schritten lassen wir endgültig den schluchtartigen Charakter des Türntals hinter uns und betreten die ausgedehnten Almböden (Abb. 8) der Vorderen Staritzen. Steiler ansteigend geht es weiter und wir kommen zu einer Weggabelung, bei der wir uns links halten. Bei der gleich folgenden Forststraßen-Gabelung halten wir uns rechts. Auf der linken Forststraße könnte man bequem zum Zinken und zur Halterhütte Hintere Staritzen wandern.

Über wunderschönes Almgebiet wandern wir rechts vorbei am bewaldeten Schneekogel (1.486 m) nicht allzu steil Richtung Norden zur Sennhütte Vordere Staritzen (1.420 m, Abb. 9). Auch diese ist in den Sommermonaten nur sporadisch geöffnet. Hier endet nun nach 1¾–2,0 Stunden unser über durchwegs breite Forststraßen bzw. -wege führender Aufstieg, ab hier ist bis zum Gipfel des Betbühels Orientierungssinn gefragt. Ab der Hütte halten wir uns halbrechts Richtung Nordosten und wandern auf Wegspuren links an einer kleinen Erhebung vorbei. Über eine steiler werdende Almwiese (Abb. 10) – kurz über etwas schrofiges Gelände – gelangen wir zuerst zu einem eingezäunten Gedenkkreuz (Abb. 11) und dann auf ein Wiesenplateau (ca. 1.475 m). Von hier genießt man eine prächtige Aussicht. Im Osten bewundern wir die Hohe Veitsch (1.981 m, Abb. 12), der Blick Richtung Süden ist geprägt vom Hochschwab-Hauptkamm, der von der Aflenzer Staritzen im Südosten (Abb. 13) bis zum Hochschwab-Gipfel (2.277 m) im Südwesten (Abb. 14) reicht. Westlich (Abb. 15) von uns sehen wir die drei Zellerhüte (u.a. den Großen Zellerhut (1.639 m)), den Dürrenstein (1.878 m) und die Kräuterin mit dem Hochstadl (1.919 m).

Um zum höchsten Punkt des Betbühels zu gelangen, benötigt man nun für die letzten Hm eine größere Portion Spürsinn. Weiter Richtung Nordosten gehen wir über die flache Wiese (Abb. 16) zum Waldgelände und steigen in diesem weglos die letzten Schritte aufwärts zum nur dürftig gekennzeichneten Gipfel (Abb. 17), der sich auf einer von Bäumen umgebenen, kleinen Lichtung befindet. Aussicht gibt es hier daher keine. Für den gesamten Aufstieg, bei dem wir etwas über 650 Hm bewältigt haben, benötigt man ungefähr 2¼–2½ Stunden.

Die Rückkehr zum Ausgangspunkt erfolgt auf dem Aufstiegsweg. Nochmals die grandiose Aussicht vom oberen Ende der Almwiese genießend, wandern wir in 15–20 Minuten in Richtung Südwesten mit Blick zum westlichen Teil der Zeller Staritzen (Abb. 18) zurück zur Sennhütte Vordere Staritzen (Abb. 19). Bis zum Übergang von den Almböden ins felsige Türntal benötigt man dann kaum mehr als 20–25 Minuten. Über den parallel verlaufenden, abkürzenden Forstweg bzw. über die Forststraße wandern wir – den imposanten Blick (Abb. 20) ins Türntal und zu den flankierenden Felswänden genießend – zur Jagdhütte und Richtung Osten der bewaldeten Westseite der Spielmäuer (1.360 m, Abb. 21) entgegen bis zur Einmündung in den Mariazeller Gründerweg, in den wir rechts einbiegen und auf dem wir zum Ausgangspunkt zurückkehren. Hier sollte man unbedingt Richtung Westen ins Ramertal (Abb. 22) blicken. Für den gesamten Abstieg vom Gipfel des Betbühels sollte man ungefähr 1½–1¾ Stunden einplanen.

HM/Zeit:
Vom Parkplatz zwischen den beiden Abzweigungen ins Ramertal unterhalb der Schottergrube durch das Türntal und vorbei an der Sennhütte Vordere Staritzen auf den Betbühel etwas über 650 Hm in ungefähr 2¼–2½ Stunden (Aufstieg) bzw. auf dem Aufstiegsweg ca. 1½ –1¾ Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
April–November (je nach Schneelage)
Anforderungen:
Technisch einfache, selten steile, mittellange Wanderung auf breiten Forststraßen und -wegen bzw. im oberen Almbereich über einen Wiesenpfad. Im teilweise weglosen Abschnitt zwischen der Sennhütte Vordere Staritzen und dem Gipfel des Betbühels ist Orientierungssinn notwendig!
Highlights:
Grandioser Ausblick vom oberen Rand der Almwiese kurz vor dem Gipfel des Betbühels auf die Berge der Hochschwab-Region und der Hochsteiermark; das ausgedehnte Almgebiet auf der Hochfläche der Zeller Staritzen; das felsflankierte Türntal
Anfahrt:
Auf der Bundesstraße B 20, die die Region Kapfenberg/Bruck a. d. Mur im Süden (Schnellstraße S 6) mit Mariazell und St. Pölten (Autobahn A 1) im Norden verbindet, bis Km 91,2 fahren. Dort Richtung Westen auf die Sandstraße abbiegen und vorbei an der Abzweigung des Sommerwegs durch das Ramertal (nach ca. 0,7 km) etwa 1,0 km bis zum Parkplatz unterhalb der Schottergrube fahren.
Einkehr:
Sennhütte Vordere Staritzen (nur kurze Zeit im Sommer bewirtschaftet!)
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 15°18'11''/47°40'57''
Rechtswert (UTM): 522755 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5281090 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4210
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