Wandertipps > Steiermark > Zirbitzkogel von Westen
Zirbitzkogel von Westen:
Von der Tonnerhütte auf den Gipfel
Zirbitzkogel von Westen Abbildung 1
Abb. 1

Egal, aus welcher Himmelsrichtung man auf den Zirbitzkogel (2.396 m, Abb. 1) aufsteigt, eine Wanderung auf seinen Gipfel ist immer lohnenswert! Auf Grund seiner Lage und seiner Höhe sowie der durchwegs technisch unschwierigen Aufstiegsrouten zählt der höchste Gipfel der Seetaler Alpen zu den beliebtesten Aussichtsbergen nicht nur der Steiermark, sondern des gesamten Ostalpengebietes. Die Route des nachfolgenden Wandertipps, die auf Hinweisschildern als „Kleine Zirbitzkogelrunde“ bezeichnet wird, führt von Westen, von der gastlichen Tonnerhütte (1.600 m), größtenteils über Wiesengelände zum Zirbitzkogel-Schutzhaus (2.375 m) und zum danebenstehenden Gipfelkreuz, von dem man einen grandiosen Rundblick genießt.

Unmittelbar hinter der Tonnerhütte (Abb. 2) beginnt unser Aufstiegsweg. Vorbei an der Abzweigung des Zirbenweges, auf dem wir zum Ausgangspunkt zurückkehren werden, und an Schautafeln (Abb. 3), welche die Bedeutung des Wanderns für die Naturpark-Region Zirbitzkogel-Grebenzen hervorheben, wandern wir auf einer Forststraße etwa 5 Minuten bis zur ersten Serpentine. Hier verlassen wir die Forststraße Richtung Osten und marschieren am rechten Rand einer Skipiste steil aufwärts. Richtung Westen ist die Grebenzen (1.892 m, Abb. 4) gut zu sehen. Nach weiteren etwa 10 Minuten führt uns unser Steig geradeaus ins Waldgelände, das zunehmend lichter wird. Kaum mehr ansteigend geht es weiter und vor uns sind erstmals die steiler werdenden Wiesenhänge mit mehreren Gipfeln auf dem Seetaler Alpen-Hauptkamm (Abb. 5) zu sehen. Nach ungefähr 30–35 Minuten vom Ausgangspunkt stehen wir vor der pavillonartigen Aussichtsplattform Herter Höhe (ca. 1.800 m, Abb. 6), von der man – bereits oberhalb der Baumgrenze – einen großartigen Ausblick Richtung Süden (Abb. 7), Westen (Abb. 8) und Norden (Abb. 9) hat.

Nun weiter Richtung Osten (Abb. 10) – stets auf großflächigem Wiesen- bzw. Almgelände den Gipfel des Zirbitzkogels vor uns –, kommen wir nach rund 5 Minuten zu einer Weggabelung (1.840 m), bei wir unsere Gipfelrunde – uns geradeaus haltend – starten. Stetig, nicht allzu steil, steigen wir über leicht schrofiges Gelände auf. Unser breiter Wiesenpfad wendet sich nach etwa 30 Minuten von der Aussichtsplattform Herter Höhe nach Übersteigen eines Baches nach rechts, Richtung Südosten, und führt unterhalb des Gipfels zur so genannten Wanderertränke (2.073 m, Abb. 11), einer Quelle, in deren Umgebung wir einige Bäche queren müssen. Unser Steig wird hier steiler und etwas schmäler, ist aber weiterhin gut begehbar. Bald schon wird er wieder breiter und weniger steil und es geht mit einem Linksbogen hinauf zum Murtalblick (2.250 m), den wir vom Ausgangspunkt nach ca. 1¾–2,0 Stunden erreichen. Wir befinden uns jetzt auf dem Seetaler Alpen-Hauptkamm, von dem wir erstmals einen schönen Blick Richtung Osten (Abb. 12) unter anderem zum Lavantsee genießen.

Wir biegen links in den querenden Wanderweg ein und steigen mit Blick Richtung Norden (Abb. 13) zum Gipfel – und ab jetzt auch zum Zirbitzkogel-Schutzhaus – auf dem Kamm auf einem steileren, gut begehbaren, aber etwas steinigen Steig links vorbei an kleineren felsigen Erhebungen weiter auf. Nach ca. 15 Minuten erreichen wir die Gipfelerhebung (Abb. 14). Der nun folgende Wegteil schaut um vieles schwieriger aus, als er in Wirklichkeit ist: Lediglich schmäler und noch steiniger werdend geht es östlich unterhalb des Gipfels dem Zirbitzkogel-Schutzhaus (Abb. 15) entgegen, zu dem man vom Ausgangspunkt nach 2¼–2½ Stunden gelangt. Für das letzte, gerade bewältigte Wegstück sind bestenfalls Trittsicherheit und an manchen Stellen Schwindelfreiheit ratsam, der Steig ist bei trockenen Wegverhältnissen stets sicher begehbar. Man kann ihn aber auch mit zeitlichem Mehraufwand ab dem Murtalblick umgehen: Dort steigt man geradeaus auf einem Wiesenpfad zu einem bereits sichtbaren, breiten Sandweg ab, auf dem man dann gemütlich in Serpentinen zum Zirbitzkogel-Schutzhaus aufsteigen kann.

Vom Zirbitzkogel-Schutzhaus sind es dann noch wenige Gehmeter hinauf zum Gipfelkreuz (Abb. 16) (Abb. 17). Bei unserem Aufstieg haben wir ziemlich genau 800 Hm bewältigt. Großartig ist der Rundblick von hier in alle Himmelsrichtungen, wobei eine Panoramascheibe hilft, die dutzenden Berge zu unterscheiden: Im Westen (Abb. 18) tief unter uns liegen unser Ausgangspunkt und große Teile unseres Aufstiegswegs, wir sehen die benachbarte Grebenzen, die Nockberge und die Hohen Tauern, im Süden (Abb. 19) Fuchskogel, Kor- und Saualpe sowie Karawanken und Karnische Alpen und den nahen Lavantsee. Im Osten (Abb. 20) (Abb. 21) blickt man hinter dem Zirbitzkogel-Schutzhaus zum Ameringkogel (2.187 m) und zur Hirschegger Alpe sowie ins Murtal. Weit reicht die Aussicht zu den Bergen der Hochsteiermark nördlich des Mur- und des Mürztals. Bergbegeisterte werden auch den höchsten Berg Österreichs, den 3.798 m hohen Großglockner im Westen, und Sloweniens, den 2.864 m hohen Triglav im Süden, erkennen.

Wir setzen unsere Rundtour Richtung Norden (Abb. 22) mit Blick zum – am Seetaler Hauptkamm anschließenden – Scharfen Eck sowie zu den Niederen Tauern und dem Dachstein fort. Entweder mit wenigen Schritten zurück zum Zirbitzkogel-Schutzhaus und dort links auf einen breiten Weg abzweigend oder alternativ auf einem neben dem Gipfelkreuz beginnenden Steig, der ebenfalls zum breiten Weg hinunterführt, in den wir dann etwas weiter unten links einbiegen, geht es kurz und steil abwärts zu einer Abzweigung. Bei dieser kann man rechts Richtung Osten (Abb. 23) zum Lindersee und zur Sabathyhütte abbiegen. Wir aber bleiben auf dem Richtung Norden führenden, breiten Weg und gelangen nach etwa 10 Minuten vom Gipfelkreuz im Sattel zwischen Zirbitzkogel und Scharfem Eck zu einer weiteren Weggabelung, bei der links der Winterweg zur Tonnerhütte abbiegt, den wir aber nicht verwenden! Wir wählen den wenige Schritte weiter links, parallel zum breiten Sandweg führenden, markierten Steig und gelangen zur nächsten Weggabelung. Hier verlassen wir für das nächste Wegstück die „Kleine Zirbitzkogelrunde“, die zur deutlich sichtbaren Wetterradarstation am Scharfen Eck führt und dann mit einer Serpentine über eine Sandstraße abwärts verläuft. Wir sparen uns den kurzen Aufstieg aufs Scharfe Eck und die Sandstraße und wandern über den linken Wiesenpfad zu einer Geländekante (ca. 2.300 m) mit schönem Blick Richtung Norden (Abb. 24) über das großflächige Wiesengebiet.

Ein Steinkar entlang bzw. durch dieses hindurch geht es auf steinigem Steig teilweise in Serpentinen steil abwärts zu der Sandstraße, deren Begehung wir uns erspart haben. Nach 15 Minuten und rund 100 Hm Abstieg unten angekommen, wählen wir bei der Weggabelung den linken, zur Tonnerhütte führenden Weg, der die Sandstraße gleich zweimal hintereinander quert. Bei weitem nicht mehr so steinig, aber weiterhin steil geht es nun Richtung Westen (Abb. 25) das Wiesengelände abwärts. Parallel zu einem Bach wird es etwas feuchter, dann gelangen wir nach etwa 55–60 Minuten vom Zirbitzkogel zu einem querenden Weg (ca. 1.960 m), in den wir links einbiegen. Nun gemütlich Richtung Südwesten absteigend – mit einer kurzen Gegensteigung – geht es jetzt in ungefähr 20 Minuten zurück zu jener Weggabelung, bei der wir unsere Gipfel-Rundtour gestartet haben, und auf dem Aufstiegsweg mit wenigen Schritten zur Aussichtsplattform Herter Höhe (Abb. 26).

Dort verlassen wir unseren Aufstiegsweg und wandern auf der rechts führenden Sandstraße – mit einer bald folgenden Linkskurve – abwärts. Vorbei an einigen Häusern und Hütten verlassen wir nach rund 15 Minuten die Sandstraße wieder und biegen rechts in den Zirbenweg ein. Mit Schautafeln erfährt man alles über diesen für diese Region typischen Nadelbaum (Abb. 27). Ständig der Markierung – teilweise über Holzstege – folgend, erreichen wir nach 10–15 Minuten wieder unseren Ausgangspunkt. Für den gesamten Abstieg vom Gipfelkreuz des Zirbitzkogels haben wir ungefähr 1¾–2,0 Stunden benötigt.

HM/Zeit:
Von der Tonnerhütte über den Murtalblick auf den Zirbitzkogel mit kleinerer Gegensteigung beim Abstieg etwas über 800 Hm in ca. 2¼–2½ Stunden (Aufstieg) bzw. über den Zirbenweg in ungefähr 1¾–2,0 Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
Mai–Oktober
Anforderungen:
Mittellange, aber technisch unschwierige Tour auf gut begehbaren und nur selten steilen Forststraßen, Steigen und Wiesenpfaden. Etwas Vorsicht (u.U. Trittsicherheit und auch Schwindelfreiheit)) ist beim finalen Gipfelaufstieg vor dem Zirbitzkogel-Schutzhaus und beim Abstieg beim Steinkar neben dem Scharfen Eck geboten! Beide Stellen können mit zeitlichem Mehraufwand und einigen Hm mehr umgangen werden.
Highlights:
Rundblick vom Gipfel des Zirbitzkogels und von der Schutzhütte in alle Himmelsrichtungen, schöne Ausblicke auch unterwegs (u.a. Aussichtsplattform Herter Höhe), großflächige Zirbenwälder (Zirbenweg) sowie Alm- und Wiesengebiete
Anfahrt:
Von der Bundesstraße B 92 (Verbindung Neumarkt in der Steiermark (B 317) im Norden nach Klagenfurt (Autobahn A 2) im Süden) bei Km 7,8 Richtung Norden nach Mühlen abbiegen, nach rund 0,3 km im Ort bei der beschilderten Abzweigung rechts und dann nach 0,1 km links in eine teilweise schmale, asphaltierte Bergstraße einbiegen. Nach dem Weiler Jakobsberg geht die asphaltierte Straße in eine Sandstraße über. Etwa 6,0 km von der Bundesstraßen-Abzweigung erreicht man die Tonnerhütte, gleich nach der Hütte steht ein gebührenpflichtiger Parkplatz zur Verfügung.
Einkehr:
Tonnerhütte, Zirbitzkogel-Schutzhaus
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 14°31'47''/47°03'07''
Rechtswert (UTM): 464285 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5211060 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4226
Herzlichen Dank an unsere Sponsoren: