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Lidaun:
An vorderster Front der Salzburger Voralpen
Lidaun Abbildung 1
Abb. 1

Gemeinsam mit dem Hausberg der Landeshauptstadt, dem Gaisberg (1.287 m), dem östlich des Fuschlsees gelegenen felsigen Schober (1.328 m), dem südlich des Fuschlsees gelegenen Filbling (1.307 m) und einigen weiteren, weniger hohen und bedeutenden Bergen bildet das Gipfelziel des nachfolgenden Wandertipps, der 1.237 m hohe Lidaun (Abb. 1), den Nordrand der Salzburger Voralpen. Wie von den anderen genannten Bergen hat man vom Lidaun schon beim Aufstieg bzw. von seiner höchsten Stelle einen traumhaften Blick einerseits zur Salzburger und Berchtesgadener Bergwelt und andererseits ins flache Alpenvorland. Besonders reizvoll macht diese Ausblicke die seenreiche Landschaft östlich der Stadt Salzburg am Westrand des Salzkammergutes. Der Ausgangspunkt unseres Wandertipps, der sich speziell für die Vor- und die Nachsaison eignet, ist der kleine Ort Faistenau auf dem Weg vom Fuschlsee zum Hintersee.

Unser Ausgangspunkt befindet sich gegenüber vom GH Botenwirt (ca. 765 m) bei der Abzweigung von der Landesstraße L 202 (Hof bei Salzburg (Bundesstraße B 158)-Hintersee) Richtung Süden ins Ortszentrum von Faistenau. Hier mit Blick zu den Südosthängen des Lidauns (Abb. 2) biegt auch Richtung Westen die asphaltierte Lidaunstraße ab, auf der wir kurz abwärts und nach einer Rechtskurve leicht ansteigend den Ort verlassen. Bald schon geht es im leichten Auf und Ab vorbei an der mit Holzkreuzen beschlagenen Kreuzfichte (Abb. 3) und an einer links abzweigenden Zufahrtsstraße zum Weiler Eckschlag. Wir bleiben geradeaus Richtung Westen auf der Lidaunstraße und wandern oberhalb eines großflächigen Wiesengeländes mit schönem Blick zum Gaisberg (Abb. 4) zu einer markierten Abzweigung, bei der wir später – von rechts kommend – unsere hier startende Rundwanderung beenden werden. Noch wenige Minuten marschieren wir auf der asphaltierten Straße Richtung Westen – vorbei an einer weiteren, rechts abzweigenden Forststraße – dann biegen wir nach etwa 15 Minuten vom Ausgangspunkt rechts auf eine markierte Forststraße (ca. 780 m) ab. Auf dem Lidaun-Rundweg geht es nun etwas steiler ansteigend in 15–20 Minuten zu einer geschützten Wildfütterungsstelle. Gleich danach öffnet sich Richtung Südwesten ein traumhafter Blick (Abb. 5) zuerst zum Dreigestirn Hoher Göll (2.522 m), Watzmann (2.713 m) und Hochkalter (2.607 m) und etwas später nochmals zum Gaisberg (Abb. 6). Ab der Wildfütterungsstelle bewegen wir uns nun nicht mehr so steil auf unserer breiten Forststraße von der Süd- zur Westseite des Lidauns. Unterwegs geht es links vorbei an einem steilen, wasserfallähnlichen Bachverlauf, bevor wir nach rund 45–50 Minuten vom Ausgangspunkt nach einer scharfen Rechtskurve (ca. 965 m) den querenden Aufstiegsweg von Hof bei Salzburg auf den Lidaun erreichen, auf den wir rechts abbiegen.

Wer sich aber den teilweise steilen, im oberen Bereich steinigen und an einer Stelle beim Aufstieg felsigen Weg über den Lidaun-Gipfel ersparen will, kann hier geradeaus auf der Forststraße bleiben und weiterhin den Lidaun-Rundweg absolvieren. In knapp 30 Minuten gelangt man auf diesem auf der Nordseite unseres Bergziels zu jener Stelle, bei der man nach der Gipfel-Überschreitung wieder auf die Forststraße trifft. Um die schönen Ausblicke vom Gipfelbereich zu genießen, entscheiden wir uns für die Überschreitung. Gleich bei der Abzweigung von der Forststraße informiert eine Schautafel über ein WWF-Bärenprojekt (Abb. 7) und die nahe beim Gipfel liegende Bärenhöhle. Der von uns benutzte Steig, der nun längere Zeit hangquerend Richtung Nordosten führt, wird zusehends schmäler und steiler. Nach Überwindung eines steileren, mit Wurzeln übersäten Wegteils gelangen wir nach etwa 20–25 Minuten von der Abzweigung von der Forststraße zu einer Serpentine (ca. 900 m).

Nun folgt der anspruchsvollste Teil des Aufstiegs: Umgeben von Felsen windet sich unser markierter Steig in kurzen Serpentinen den steilen Waldhang aufwärts. Dabei ist auch mit Hilfe eines Holzgeländers eine knapp 5 m lange Felsenstelle (Abb. 8) zu bewältigen. Dann gelangt man zu einer Weggabelung, bei der zu entscheiden ist, ob man den steileren Direktweg – vorbei an der Bärenhöhle – oder den Normalweg für den letzten Teil des Aufstiegs wählt, was wir machen werden. Kaum ansteigend geht es jetzt längere Zeit Richtung Nordwesten. Auf dem Weg liegenden größeren Gesteinsbrocken kann auf dem schmalen, etwas abschüssigen Weg problemlos ausgewichen werden. Nach rund 15 Minuten von der letzten Weggabelung erreichen wir den zum Gipfel führenden Kamm, auf dem wir nun – nur einmal etwas steiler – in Richtung Osten zum Gipfel aufsteigen. Unterwegs kommt man an einer Rastbank vorbei, von der man bereits erahnen kann, welch toller Blick (Abb. 9) uns bei der höchsten Stelle erwartet. Nach ungefähr 1¾–2,0 Stunden vom Ausgangspunkt, in denen wir mehr als 450 Hm bewältigt haben, erreichen wir bei einer kleinen, schrofigen Bergwiese den höchsten Punkt des Lidauns mit dem Gipfelkreuz (Abb. 10), das sich knapp unterhalb der höchsten Stelle befindet.

Von hier genießt man Richtung Süden einen sensationellen Alpenblick (Abb. 11). Eine Panoramatafel hilft, die unzähligen vor uns liegenden Berge namentlich zuzuordnen. Die Aussicht reicht vom Schafberg (1.783 m) im Osten über dutzende Gipfel der Osterhorngruppe bis zum Gaisberg im Westen. Im Hintergrund ist im Südosten das Tennengebirge, im Süden unser bereits früher gesichertes gesichtetes Dreigestirn (Hoher Göll, Watzmann, Hochkalter) und im Südwesten der Untersberg (1.973 m) sowie die in Bayern liegenden Hochstaufen (1.771 m) und Zwiesel (1.782 m) zu bewundern. Blickfänge sind aber auch der Hintersee im Südosten und der Wiestalstausee direkt im Süden vor uns. Nicht weit von der höchsten Stelle kann man Richtung Osten die Bärenhöhle besuchen.

Für den Abstieg verwenden wir den Richtung Norden führenden Steig. Zu Beginn durch ein Waldstück und danach über steileres, offenes Gelände gelangen wir in 5 Minuten zu einem Forstweg. Entweder links auf diesen abbiegend und in einer langgezogenen Serpentine oder sehr steil auf einem markierten Steig direkt absteigend werden wir nun zum Lidaun-Rundweg zurückkehren. Bei der zweiten Variante hat man nach Querung eines Waldstückes nun einen herrlichen Ausblick Richtung Norden (Abb. 12) (Abb. 13) ins Alpenvorland bzw. zum Schober, dem schon weiter entfernten Traunstein (1.691 m) und dem Höllengebirge. Auch auf dieser Seite des Lidauns gibt es zwei Seen zu bewundern: im Nordwesten den Wallersee und im Nordosten den Fuschlsee. Nach einem ca. 15- minütigen steilen Abstieg vom Gipfel mündet unser direkt nach unten verlaufender Steig in den alternativ zu verwendenden Forstweg, in den wir rechts einbiegen. Nach wenigen Schritten mündet dieser dann in die Forststraße (ca. 1.100 m), über die der Lidaun-Rundweg verläuft und in die wir rechts abbiegen.

Auf der Forststraße geht es jetzt gemütlich absteigend von der Nord- zur Ostseite des Lidauns, die wir nach rund 25–30 Minuten vom Gipfel bei einer Jagdhütte (ca. 1.000 m, Abb. 14) mit tollem Ausblick erreichen. Weiterhin ist unser Weg nicht allzu steil absteigend, in weiterer Folge unterstützen auch zwei Serpentinen unseren Abstieg. Vom Tal her bereits den Verkehr von der Hintersee-Landstraße vernehmend, gelangen wir auf unserer Forststraße langsam wieder zur Südseite des Lidauns. Nach etwa 55–60 Minuten vom Gipfel erreichen wir die Abzweigung von der asphaltierten Lidaunstraße und beenden hier die Rundwanderung. Vor uns genießen wir Richtung Süden nochmals den Blick zu einigen Gipfeln der Osterhorngruppe (Abb. 15), unter anderem zum Ochsenberg (1.483 m) und zum Eibleck (1.517 m). Wir biegen links auf die Lidaunstraße ab und wandern vorbei an der Kreuzfichte Richtung Osten in einem leichten Auf und Ab zurück nach Faistenau (Abb. 16) und zum Ausgangspunkt, zu dem wir vom Gipfel des Lidauns nach ungefähr 1,0–1¼ Stunden gelangen.

Nach der Wanderung lohnt es sich, im etwas höher liegenden Ortszentrum von Faistenau die dortige Pfarrkirche zu besuchen, an der ein schon von Weitem sichtbarer Kirchturm (Abb. 17) auffällt.

HM/Zeit:
Von der Abzweigung, bei der man gegenüber vom GH Botenwirt von der Hinterseer Landstraße L 202 zur Ortsmitte von Faistenau abbiegt, über die Süd- und Westseite auf den Lidaun mit geringfügigen Gegensteigungen am Beginn und am Ende der Wanderung knapp 500 Hm in ungefähr 1¾–2,0 Stunden (Aufstieg) bzw. über die Nord- und Ostseite in ca. 1,0–1¼ Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
Mitte März–November
Anforderungen:
Kurze, im oberen Bereich teilweise steile und steinige, aber technisch unschwierige Tour auf einer Ortsstraße, einer Forststraße (Lidaun-Rundweg) und Steigen. Bei der Gipfelbesteigung ist eine kurze felsige Passage (Holzgeländer) zu bewältigen.
Highlights:
Ausblick vom Gipfel des Lidauns – und auch unterwegs – auf die benachbarten Berge der Osterhorngruppe, das Tennengebirge, den Hohen Göll, den Watzmann, den Hochkalter, den Untersberg und den Schafberg sowie den Hintersee und den Wiestalstausee; von der Nordseite zum Waller- und Fuschlsee; die Bärenhöhle, der Kirchturm der Faistenauer Pfarrkirche
Anfahrt:
Auf der A 1 (Westautobahn) bis zur Ausfahrt Thalgau fahren, weiter Richtung Süden ca. 8 km bis nach Hof bei Salzburg, links auf die Bundesstraße B 158 Richtung Osten nach St. Gilgen abbiegen. Ungefähr bei Km 14,7 rechts Richtung Süden auf die Landesstraße L 202 nach Faistenau/Hintersee abbiegen, bei Km 4,4 dann rechts ins Ortszentrum von Faistenau und auf den gleich links neben der Ortsstraße liegenden Parkplätzen den PKW abstellen. Der Ausgangspunkt ist auch mit dem Autobus gut erreichbar.
Einkehr:
GH Botenwirt gegenüber vom Ausgangspunkt, unterwegs keine Einkehrmöglichkeit, GH in Faistenau
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 13°14‘25‘‘/47°46‘50‘‘
Rechtswert (UTM): 368195 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5293435 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/3210
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