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Wetterin/Kaiserstein:
Familienfreundliche Wanderung über großflächige Almböden
Wetterin/Kaiserstein Abbildung 1
Abb. 1

Zwischen der mächtigen Hohen Veitsch (1.980 m) und den Felswänden des Tonions (1.699 m) befindet sich ein nicht allzu hoher Bergstock mit zwei durch einen Sattel getrennten Gipfeln (Abb. 1), der Wetterin (1.530 m) im Osten und dem etwas niedrigeren Kaiserstein (1.524 m) im Westen. Das Besondere dabei sind die auf der Oberseite von Ost nach West verlaufenden, in Stufenform sanft ansteigenden Almböden, die eine familienfreundliche, eher kurze Wanderung ermöglichen, wobei man fast durchwegs auf breiten Wegen unterwegs ist. Der Ausgangspunkt unserer Wanderung sind die ausgiebig vorhandenen Autoabstellplätze auf der Passhöhe des Niederalpls (1.221 m), auf der sich auch der Berggasthof Plodererhof (Abb. 2) befindet und von wo viele Bergwanderer auch ihre Bergtouren auf die Hohe Veitsch und auf den Tonion starten. Von der Passhöhe kann man Richtung Westen einen schönen Hochschwab-Blick (Abb. 3) und Richtung Osten die Aussicht zur Schneealpe (Abb. 4) genießen.

Zu Beginn wandern wir auf der Route, die man auch zum Tonion verwendet. Dazu steigt man auf der Nordseite links vom Berggasthof ein paar Schritte aufwärts und biegt rechts in einen markierten Weg ein. In einer längeren Hangquerung über Wiesen – nur kurz von einem Waldstück mit Bachüberschreitung unterbrochen – geht es Richtung Nordosten mäßig steil aufwärts. Dabei werden auch zwei Lifttrassen, die aber nur im Winter verwendet werden, gequert. Kurz geht es steiler bergan, dann biegt man nach knapp 10 Minuten links in eine breite Forststraße (Abb. 5) ein, die in der kalten Jahreszeit auch als Skipiste dient. Nun wandert man etwas steiler Richtung Westen aufwärts, dann wendet sich die Forststraße rechts nach Norden und man steht bereits nach 15–20 Minuten vor den Gebäuden der bewirtschafteten Wetterinalm (ca. 1.340 m, Abb. 6). Bei der Weggabelung trennt sich der Aufstiegsweg auf den Tonion – nach rechts – von unserer Wanderroute, die sich über offenes Almgelände (Abb. 7) links auf breitem Sandweg in einem langgezogenen Rechtsbogen fortsetzt. Zu Beginn flach, geht es dann parallel zum Sessellift steiler bergan. Ab hier sind nordöstlich von uns die Felswände des Tonions (Abb. 8) zunehmend besser zu sehen.

Nach einer Linkskurve – wir wandern knapp unterhalb der Bergstation des Sesselliftes vorbei – liegt Richtung Westen die nächste Geländestufe vor uns, die wieder mit einem Rechtsbogen und einer anschließenden Linkskurve von uns zu bezwingen ist. Dieses „Spiel“ wiederholt sich (Abb. 9) und dann erreichen wir nach 50–55 Minuten vom Ausgangspunkt im jetzt leicht schrofigen Wiesengelände nach einer Rechtskurve einen kleinen Teich (Abb. 10). Gleich hinter diesem biegen wir links von unserem breiten Weg auf einen Pfad ab, steigen wenige Schritte – bereits mit Blick zum Gipfel der Wetterin (Abb. 11) – zu einer kleinen Ebene mit zwei Tümpeln auf und von diesen hinauf zur höchsten Stelle, wo sich derzeit (August 2020) kein Kreuz befindet, das aber demnächst neu errichtet werden soll. Für den Aufstieg vom Ausgangspunkt hierher, bei dem man etwas über 300 Hm aufgestiegen ist, benötigt man etwa 60–75 Minuten.

Großartig der Blick von hier zum Turntaler Kogel (1.610 m) sowie dahinter zum Rauschkogel (1.720 m) im Süden (Abb. 12), zur Hohen Veitsch im Südosten (Abb. 13), zum Tonion im Nordosten (Abb. 14), dem Ötscher (1.893 m) rechts und dem Dürrenstein (1.878 m) links im Norden (Abb. 15) und der Hochschwab-Region im Westen (Abb. 16). Ebenfalls westlich von uns befinden sich die weiterführenden Almböden des zweiten Gipfels unserer Wanderung, des Kaisersteins. Eine kleine Warnung, speziell, wenn man mit Kindern unterwegs ist: Der Gipfel der Wetterin befindet sich an der Richtung Süden steil nach unten abfallenden Geländekante, die zwar mit Lawinenschutz etwas gesichert ist, aber man sollte auf jeden Fall – vor allem bei schlechter Sicht – aufpassen!

Zur Fortsetzung unserer Tour ist es ratsam, nicht entlang der Geländekante steil Richtung Westen, sondern vorbei an dem auch Richtung Norden aufgestellten Lawinenschutz über die Wiese nicht allzu steil zum breiten Sandweg abzusteigen und links in den Weg einzubiegen. Dieser führt uns jetzt – die steilen Westhänge der Wetterin querend – mit Blick rechts zum Kaiserstein (Abb. 17) etwas steiler bergab, mit einer Serpentine in einen Sattel (ca. 1.435 m) und nach einer Rechtskurve wieder hangquerend hinauf zu einem weiteren Teich auf dem Weg zum Gipfel des Kaisersteins. Hier endet unser breiter Weg, wir halten uns links und steigen auf Pfadspuren am rechten Wiesenrand weiter aufwärts. Am Schluss kaum mehr ansteigend geht es zur höchsten Stelle, die aber nicht markiert ist. Einziger Hinweis, dass das der Gipfel ist, ist ein Lawinenschutz, der hier beginnt und weiter Richtung Westen leicht abwärts führt. Für den Weg von der Wetterin hierher, bei dem wir zusätzliche rund 100 Hm aufgestiegen sind, muss man nur rund 30 Minuten einplanen. Für den gesamten Aufstiegsweg benötigt man daher kaum länger als etwa 1½–1¾ Stunden. Neben all den Bergen rund um uns, die wir schon von der Wetterin bewundern konnten, sind wir jetzt der Hochschwab-Region (Abb. 18) und dem Dürrenstein noch um einiges näher.

Für die Rückkehr zum Ausgangspunkt geht es über die Almböden Richtung Osten (Abb. 19) zurück zum breiten Weg, hinab in den Sattel und wieder hinauf zur Wetterin (Abb. 20), wobei man jetzt den Gipfel knapp unterhalb linksseitig umwandert. Nach etwa 30 Minuten steht man vor dem Teich, bei dem man beim Aufstieg zum Gipfel der Wetterin abgebogen ist. Mit ständigem Blick zum Tonion (Abb. 21) halb links und der Hohen Veitsch (Abb. 22) rechts von uns wandern wir die Geländestufen abwärts zur Wetterinalm (Abb. 23), die wir nach rund 60–70 Minuten vom Kaiserstein erreichen. Jetzt weiter auf der Forststraße bzw. Skipiste bis zu der Abzweigung, bei der wir rechts auf unseren Aufstiegssteig abbiegen werden. Hier sollte man wenige Schritte weitergehen, um Richtung Osten den Blick – unter anderem zur Schneealpe – zu genießen. Auf dem Steig queren wir jetzt den Hang und es geht zurück zum Berggasthof Plodererhof (Abb. 24) und zu unserem Ausgangspunkt, den man vom Kaiserstein in 1¼–1½ Stunden erreicht.

HM/Zeit:
Vom Niederalpl Pass über die Wetterinalm und die Wetterin und weiter auf den Kaiserstein mit den Gegensteigungen zwischen den beiden Gipfeln beim Auf- bzw. Abstieg knapp 500 Hm in ca. 1½–1¾ Stunden (Aufstieg) bzw. retour auf dem Aufstiegsweg in etwa 1¼–1½ Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
Ende März–Anfang Dezember (je nach Schneelage)
Anforderungen:
Technisch sehr einfache, kurze Wanderung auf meist breiten, nicht allzu steilen Wegen. Der Steig am Anfang und am Ende der Wanderung sowie die Wiesenpfade bei den beiden Gipfelbesteigungen sind ebenfalls absolut problemlos begehbar. Vorsicht bei schlechten Sichtverhältnissen auf dem Gipfel der Wetterin und beim Auf- und Abstieg zum bzw. vom Kaiserstein.
Highlights:
Rundblick in die umliegende Bergwelt, unter anderem mit der Hohen Veitsch, dem Tonion, dem Ötscher und dem Dürrenstein sowie zur Hochschwab-Region; die großflächigen Almböden auf der Hochfläche
Anfahrt:
Auf der B 23 (Mürzzuschlag (S6) – Lahnsattel) bis Mürzsteg und weiter bis zum Parkplatz auf dem Niederalpl Pass bzw. auf der B 20 (Kapfenberg (S 6) – St. Pölten (A 1)) bis Wegscheid, dort nach Aschbach abbiegen und weiter bis zum Parkplatz auf dem Niederalpl Pass.
Einkehr:
Berggasthof Plodererhof (Niederalpl Pass), Wetterinalm
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 15°22‘43‘‘/47°40‘47‘‘
Rechtswert (UTM): 528365 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5280930 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4211
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