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Preber:
Hoch über dem Lungau
Preber Abbildung 1
Abb. 1

Speiereck, Faningberg, Gensgitsch, Gumma, Gölzhöhe und der Preber bilden von West nach Ost eine Kette von almenreichen Anhöhen über 2.000 m am Nordrand des Salzburger Lungaus. Der Preber (Abb. 1) ist mit seinen 2.740 Metern nicht nur der höchste der genannten Berge, sondern zählt auch zu den höchsten Gipfeln der gesamten Niederen Tauern. Daher ist der Rundblick vom Gipfel in die Bergwelt Salzburgs, Kärntens und der Steiermark ein atemberaubendes Erlebnis. Unter den Füßen des Prebers breitet sich in südwestlicher Richtung der gesamte Lungau aus. Obwohl der Ausgangspunkt der meisten Preber-Aufstiege bei der Jausenstation Ludlalm und beim Prebersee auf über 1.500 Meter liegt, ist ein zeitlich früher Beginn einer Gipfelbesteigung anzuraten, denn große Teile des Weges liegen oberhalb der Waldgrenze und auch gute Berggeher benötigen für den Aufstieg etwa 3½–4,0 Stunden.

Direkt gegenüber von der Jausenstation Ludlalm (1.514 m) unweit des Prebersees startet der Forstweg zur Preberhalterhütte (Abb. 2). Schon bald zweigt ein markierter Steig von der Forststraße ab und nach knapp einer Stunde und 350 Hm steht man vor der im Sommer bewirtschafteten Almhütte. Nun hat man auch die Waldgrenze erreicht und die nächsten ca. 900 Hm geht es fast ausschließlich über Almböden bergauf. Von der Preberhalterhütte geht es stetig auf einem schmalen, aber gut begehbaren Steig bergan, begleitet wird der Wanderer vom lauten Plätschern des Baches, der vom Preber in einer Rinne steil ins Tal fällt, und vom Pfeifen nervöser Murmeltiere. Etwa eine Stunde und 350 Hm von der Preberhalterhütte entfernt biegt man links in den Steig ein, der von der Grazer Hütte im Osten kommt und zum Preber bzw. zum Mühlbachtörl aufsteigt. Weiter geht es bergan und nach etwa 30 Minuten verlässt man diesen Steig wieder und zweigt rechts Richtung Preber-Gipfel/Roßscharte ab. Nun gewinnt der Weg schnell an Höhe und nach weiteren 30 Minuten steht man auf ca. 2.550 m bei der Roßscharte vor den steilen Abfällen in östlicher Richtung zum Prebergraben, der sich bereits auf steirischem Boden befindet. Bei der Roßscharte beginnt der finale Anstieg zum Gipfel des Prebers (Abb. 3). Die letzten knapp 200 Hm sind nun sehr steil, steinig und an manchen Stellen sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit notwendig. Aber auch dieser Wegteil ist für halbwegs geübte Bergwanderer einfach zu bewältigen. Nach insgesamt 3½–4,0 Stunden und 1.250 Hm steht man beim Gipfelkreuz (Abb. 4) des Hausberges des Lungaus und kann die phantastische Aussicht auf große Teile der Bergwelt Salzburgs, Kärntens, der Steiermark, aber auch auf das oberösterreichische Tote Gebirge in vollen Zügen genießen.

Nicht zu übersehen ist dabei im Nordwesten der um 2 Meter höhere "große Bruder" des Prebers, das 2.742 m hohe Roteck (Abb. 5), und – ebenfalls in diese Blickrichtung – der höchste Berg der Niederen Tauern, der Hochgolling (2.862 m). Etwas weiter im Hintergrund sieht man die Südwände des Dachsteins (2.995 m) und im Südwesten die schneebedeckten Gipfel der Hohen Tauern. Großartig auch der Panoramablick über fast den gesamten Lungau (Abb. 6).

Nach einer wohlverdienten Rast geht es wieder vorsichtig abwärts zur Roßscharte (ca. 20–25 Minuten) und von dort nun entlang der steilen Abbrüche und der Landesgrenze zwischen Salzburg und der Steiermark zur Grazer Hütte. Zuerst nur mäßig steil, führt dieser leicht begehbare Almsteig über einige Geländestufen (Abb. 7) kontinuierlich abwärts. Fast den gesamten Weg hat man das nächste Ziel, die große Grazer Hütte, vor Augen (Abb. 8), doch benötigt man für die rund 750 Hm von der Roßscharte bis zur Grazer Hütte knapp 2,0 Stunden. Immer wieder trifft man auf Tiere (Kühe, Pferde), die den Sommer auf den ausgedehnten Almen des Prebers verbringen.

Nach einer Stärkung in der Grazer Hütte (1.896 m, Abb. 9), die einen schönen Blick Richtung Krakaudorf (Steiermark), Gstoder (2.141 m), den gesamten langgezogenen Wiesenkamm hinauf zur Gipfelregion des Prebers (Abb. 10) und in den Prebergraben mit dem Predigtstuhl im Hintergrund (2.545 m, Abb. 11) bietet, geht es nun auf einem teilweise steileren Waldsteig rund 400 Hm hinunter zur Landstraße, die aus der Steiermark zum Prebersee führt. Nachdem man diese nach ca. 1,0 Stunde erreicht hat, folgt nun der unangenehmste Teil dieser wunderschönen Wanderung: Man muss knapp 2 km (ca. 20–30 Minuten) auf der Landstraße wieder leicht aufwärts zum Ausgangspunkt bei der Jausenstation Ludlalm und zum Prebersee zurückkehren.

Ein weiteres Highlight dieser ausgiebigen Rundtour: Fast auf der gesamten Wegstrecke hat man einen schönen Blick hinunter auf das dunkle Wasser des Prebersees (Abb. 12), der trotz seiner Höhenlage im Sommer ein beliebter Badesee für Genießer ist.

HM/Zeit:
Von der Ludlalm auf den Preber ca. 1.250 Hm in 3½–4,0 Stunden. Für den Abstieg über die Grazer Hütte benötigt man mit einer Gegensteigung von ca. 50 Hm am letzten Wegstück ebenfalls ca. 3½–4,0 Stunden.
Zeitraum:
Mai-Oktober
Anforderungen:
Technisch zwar einfache Tour – Vorsicht nur beim Aufstieg von der Roßscharte und im Gipfelbereich des Prebers –, aber auf Grund der Hm und der langen Dauer der gesamten Rundtour mit ca. 7,0–8,0 Stunden nur für konditionsstarke Bergwanderer geeignet!
Highlights:
Rundblick vom Gipfel des Prebers zu den Hohen und Niederen Tauern sowie den Nockbergen. Panoramablick über fast den gesamten Lungau; der Prebersee
Anfahrt:
Über die Tauernautobahn Salzburg–Villach (A 10), auf der Bundesstraße B 99 über den Radstädter Tauernpass (von Norden) bzw. den Katschberg (von Süden) und Weiterfahrt auf der B 95 bzw. über die B 97 von Murau (Osten) nach Tamsweg im Lungau. Von hier auf einer Landstraße in nordöstlicher Richtung hinauf zum Prebersee. der B 95 bzw. über die B 97 von Murau (Osten) nach Tamsweg im Lungau. Von hier auf einer Landstraße in nordöstlicher Richtung hinauf zum Prebersee.
Einkehr:
Ludlalm, Preberhalterhütte, Grazer Hütte
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 13°51'15''/47°11'10''
Rechtswert (UTM): 413210 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5226505 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/3224 und 3230
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